Ende Oktober fanden in Tirana / Albanien zwei Weltmeisterschaften hintereinander statt. Zunächst kämpften die Ringerinnen und Ringer der Altersklasse U23 um Medaillen, anschließend folgte die Weltmeisterschaft der nichtolympischen Gewichtsklassen. Drei Südbadener wurden für Tirana qualifiziert. Der SBRV ist unfassbar stolz auf das Geleistete und gratuliert Sophia und Lars Schäfle (RKG Freiburg 2000) sowie Elena Brugger (TuS Adelhausen) sehr herzlich. Elena sicherte sich nach bärenstarken Kämpfen die Bronzemedaille. Für Sophia wurde es am Ende ein toller 7. Platz, für Lars ein sehr guter Platz 10. 

Herzlichen Dank an Kadir Caliskan, Jörg Richter sowie die RKG Freiburg für die Berichterstattung und die tollen Fotos.

Sophia Schäfle beendet WM U23 auf Platz 7

In ihrem ersten Jahr in der Altersklasse U23 erkämpfte sich Sophia einen tollen 7. Platz und bestätigte ihre Nominierung nach dem herausragenden 5. Platz bei der EM in Baku im Mai diesen Jahres. Mit über 20 Athletinnen war die Gewichtsklasse bis 68 Kilo sowohl quantitativ wie qualitativ bockstark besetzt. Sophia legte dennoch im Qualikampf gegen die Kroatien Milla Andelic voll los und ließ keinerlei Nervosität erkennen. Nach klarer Punkteführung schulterte sie ihre Gegnerin in der zweiten Runde – der Auftakt war gelungen. Mit Emilija Jakovljevic stand Sophia im 1/8 Finale eine sperrige Gegnerin gegenüber. Sophia bearbeitete die Serbien jedoch konsequent von der ersten Sekunde an. So wurde sie zu Fehlern gezwungen, die unsere Nachwuchsathletin in Wertungen umzumünzen wusste. Am Ende stand ein klarer 6:0 Punktsieg. 

Leichter werden in aller Regel die Gegnerinnen im Turnierverlauf nicht. Das bekam im ¼ Finale auch unser Aushängeschild zu spüren. Die amtierende U23 Europameisterin auf 72 Kilo, Alina Shauchuk trat bei der WM eine Gewichtsklasse tiefer an und war alles andere als eine einfache Hausnummer. Zwar konnte Sophia auf Augenhöhe mitringen, die zwei entscheidenden Wertungen gelangen jedoch der Weißrussin. Am Ende stand eine achtbare 0:7 Punktniederlage. Da Shauchuk im Halbfinale gleich zu Beginn des Kampfes bitter gekontert wurde, war für Sophia ein Weiterkommen über die Hoffnungsrunde nicht mehr möglich. 


Lars Schäfle gegen die Weltspitze bei der WM der nichtolympischen Gewichtsklassen

"Die Gegner, die er besiegen konnte, hat er auch besiegt", so Bundestrainer Jürgen Scheibe nach dem Aus von Lars Schäfle in der Hoffnungsrunde gegen David Morris Taylor (USA). Lars Schäfle, der sich mit einer Klasse-Leistung ins Viertelfinale kämpfte, traf dort auf den zweifachen Olympiasieger und fünfmaligen Weltmeister Abdulrashid Sadulaev aus Mahachkala (Dagistan), gegen den er dann chancenlos war. Sadulaev musste im Halbfinale mit Kamran Ghasempour (IRI) noch eine schwere Hürde nehmen, vier Sekunden vor dem Ende des Duells drehte er den Rückstand in einen Sieg. Sadulaev damit im Finale, Schäfle in der Hoffnungsrunde.
 
Am Donnerstag-Vormittag (31. Oktober) fuhr der Südbadener Siege gegen Domantas Pauliuscenko (LTU) und auch gegen Akhmed Magamaev (BUL) ein. Konnte das 3:0 gegen den Litauer noch erwartet werden, so war der 2:2-Erfolg aufgrund der letzten Wertung über den starken Bulgaren, der zuvor den Armenier Igor Sarkisian mit 10:0 von der Matte gefegt hatte, eine Überraschung. Im Viertelfinale dann die klare Niederlage gegen den fünffachen Weltmeister und zweifachen Olympiasieger Abdulrashid Sadulaev (AIN), der in einer anderen Liga kämpft und gegen den eine Niederlage keinesfalls eine Schande ist.

Das Daumendrücken für den Weltklasseringer aus Mahachkala in Dagistan half, denn Sadulaev drehte den Halbfinalkampf gegen Karam Gasempour (IRI) vier Sekunden vor Kampfende zum knappen Punktsieg. In der Hoffnungsrunde traf Schäfle am letzten Kampftag der WM auf den Olympiasieger von 2021 David Taylor (USA), der 2022 und 2023 auch Weltmeistertitel gewann. Gegen den US-Ringer unterlag er mit 1:11 und schied damit aus dem Turnier aus. Sadulaev, dem eine IOC-Kommission einen Start bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 verwehrte, weil er einem Polizeisportverein in Mahachkala angehört, holte sich am Abend des letzten Kampftages seinen 6. Weltmeistertitel, den er gemeinsam mit der vollbesetzten Arena feierte. 
 
Elena Brugger sichert sich Bronze
 
Elena trat bei der WM der nichtolympischen Gewichtsklassen in der Qualifikation gegen Yongxin Feng aus China an, die durch blitzschnelle Beinangriffe bis auf 6:1 enteilte. In Runde zwei fasste sich die Ringerin vom TuS Adelhausen ein Herz, packte im Bodenkampf zu und schulterte die amtierende Asienmeisterin mit einer Zangentechnik, aus der sich die Chinesin nicht mehr befreien konnte. Im zweiten Duell traf Elena Brugger auf die Olympiasiegerin von 2021 Risako Kinjö aus Japan, gegen die sie im Kampfverlauf chancenlos war und gegen Ende der zweiten Runde des Kampfes mit 0:10 unterlag. Die Japanerin zog ins Finale ein und somit Elena in die Hoffnungsrunde am nächsten Tag. Dort traf sie auf Erika Bognar aus Ungarn, die sie mit 4:1 besiegte. Im Kampf um Bronze besiegte Elena dann auch sensationell Svetlana Lipatova (AIN) mit 6:3. Unter dem Jubel zahlreich mitgereister deutscher Fans verließ Elena jubelnd die Matte.
 
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Freitag, Mai 02, 2025

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